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Eiche (Stieleiche)
Die Eiche ist ein symbolträchtiger Baum, der in zahlreichen Sagen und Mythen auftaucht. In vielen Kulturen wurde sie verehrt und oft mit Gottheiten in Verbindung gebracht. So widmeten die Kelten und Germanen die Eichen ihren Wettergöttern Taranis und Thor, die Griechen und Römern weihten den Laubbaum ihren obersten Gottheiten Zeus und Jupiter. Im Christentum stand die Eiche als Lebensbaum für das ewige Leben und das ewige Heil. Doch nicht nur spirituell war die Eiche von großer Bedeutung, auch ihre Heilwirkung ist schon seit der Antike bekannt und man setzte sie unter anderem zur Blutstillung oder bei Magenbeschwerden ein.
Wissenschaftlicher Name: Quercus robur.
Charakteristik
Die Stieleiche ist die in Mitteleuropa am weitesten verbreitete Eichen-Art. Der Laubbaum kann bis zu 50 Meter hoch werden und ein Alter von über 1000 Jahren erreichen. Die Rinde ist tief rissig, dick und graubraun und an der breiten und stark verzweigten Krone wachsen kurz gestielte und tief gebuchtete Blätter. Die Früchte der Eiche, die Eicheln, reifen im September und Oktober. Aufgrund ihres hohen Gehalts an Gerbstoffen findet die Rinde junger Zweige und Stocktriebe Anwendung in der Medizin und Pharmakologie. Man erntet sie während der Blütezeit im Frühjahr.
Anwendungsbereiche
Innere Anwendung: unspezifische akute Durchfallerkrankungen
Sonstige Verwendung
Tiermedizin: Durchfallerkrankungen, u. a. bei Pferden
Dosierung
Innere Anwendung
Teezubereitung: 1-2 Teelöffel mit 150 ml Wasser aufkochen, abseihen
Äußere Anwendung
Spülungen, Umschläge und Gurgellösungen: 20 g Droge auf 1 l Wasser
Voll- und Teilbäder: 5 g Droge auf 1 l Wasser; Zubereitung: ca. 15 Min. kochen, abseihen; auch als fertiger Badezusatz erhältlich, Anwendung und Dosierung entsprechend der Angaben des Herstellers
Wirkung und Nebenwirkungen
Die Rinde der Eiche enthält viele Gerbstoffe, vor allem Catechingerbstoffe. Darüber hinaus kommen darin Ellagitannine und komplexe Tannine vor. Aufgrund des hohen Gehalts an Gerbstoffen wirkt die Rinde adstringierend, also austrocknend, blutstillend und entzündungshemmend. Ein Tee aus Eichenrinde kann bei Durchfall helfen, allerdings empfinden viele Menschen den Geschmack wegen des hohen Gerbstoffgehalts als unangenehm. Daher ist die äußerliche Anwendung weiter verbreitet.
Wegen der austrocknenden Wirkung sollte die Anwendung ein bis zwei Wochen nicht überschreiten. Bei bestehender Herzinsuffizienz, Hypertonie und fieberhaften, infektiösen Erkrankungen sollte man auf die Anwendung der Eichenrinde verzichten, ebenso bei nässenden, großflächigen Ekzemen, Hautverletzungen oder -schäden.
Vorsicht ist angebracht bei der gleichzeitigen Einnahme weiterer Medikamente, da die Resorption von Alkaloiden und anderen basischen Arzneistoffen verringert oder behindert werden kann.
Th. Brendler u. a., A. Schenk u. a., D. Frohne; K. Stegherr ; Bildrechte: kanusommer/Shutterstock.com